Al Mussanah, Oman / Arabisches Meer, 16.11. / 17./23.11.2013 (Text: Friedl Buhl, Bilder: Mark Lloyd / Oman Sail) (Laser-WM, 11.11.13, F. Buhl)
Laser-WM 2013
V Der Beginn der World Championship der olympischen Laser-Klasse lässt nurmehr eine knappe Woche auf sich warten. Austragungsort ist Al Mussanah im Oman, im Westen des asiatischen Kontinents. Diese relativ kleine, aber nichtsdestoweniger hochkarätig aufgepäppte Sport-City mit ihrer besonders beeindruckenden modern gebauten Hafenanlage ist etwa 100 km von Omans Hauptstadt Muskat entfernt. Das kleine arabische Land scheint sehr stolz darauf zu sein, die WM-Austragung einer olympischen Seglerklasse an Land gezogen zu haben. Deutschland ist mit vier Laser-Athleten vertreten: Philipp Buhl Tobi Schadewaldt (Hamburg). Nils Herrmann (Berlin) und Hannes Hollaender (Hamburg). Sie haben den 7.000 km langen Flug schon über eine Woche gut hinter sich gebracht und sind voll in die Vorbereitungen auf den Saisonshöhepunkt 2013 eingebunden.
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(Laser-WM, 16.11.13, F. Buhl) Vorstart-Stimmung zum Saisons-Höhepunkt Nun ist es soweit! Das wichtigste Event der Saison steht Philipp Buhl bevor. Und das zum Ende der Saison. Nichts also mit Ausklingen lassen nach einem sehr anstrengenden und turbulenten Jahr. Stattdessen nochmals Vollgas drücken, alles zum Besten geben, der Saison einen würdigen Abschluss geben und noch einiges mehr. Das riecht nach Druck, dem sich Leistungssportler immer wieder stellen müssen. Dass sie damit gekonnt umgehen können müssen, ist nicht immer leicht, wird aber dennoch vor allem externer Seite als selbstverständlich eingestuft. Nach spätsommerlicher Laser-Abstinenz aufgrund YAC in San Francisco ist Buhl nun aufgrund eines mehrwöchigen Trainings, zuletzt auch am Einsatzort, athletisch, segeltechnisch und mental startbereit. „Ich freue mich riesig auf die eher etwas traditionelle Regatta mit weniger der neuartigen Punktemodi.“ gab Buhl zu erkennen. Zur Konkurrenz fügt er hinzu: „Scheidt ist in absoluter Topform. Er wird nur schwer zu schlagen sein. Ansonsten sehe ich Tonic Stipanovic (CRO), Tom Burton (AUS), Bruno Fontes (BRA) und Nick Thompson (GBR) als weitere Favoriten.“ Tatsächlich wird die Konkurrenz auf dem arabischen Meer/Indischen Ozean praktisch vollständig und damit sehr stark vertreten sein. Der Veranstalter berichtet in einem sehr schön und aufwändig geschriebenen Bericht (wirklich lesenswert), dass von den ersten 50 der Weltrangliste 46 anwesend seien. 128 Athleten aus 51 Nationen sind für den Start offiziell registriert. Das sagt alles! Der Laser wird wieder einmal seinem Charakter als extrem leistungsstark besetzte, als härteste olympische Segelklasse gerecht. Welches Umfeld haben die Segler in Al Mussanah, Oman? Der Sonthofener vom Segelclub Alpsee Immenstadt beschreibt es so:“ Ein Hotelkomplex. Davor das Meer, dahinter Wüste. Jeden Tag mindestens 30°C, vorgestern ausnahmsweise etwas Regen. Der vorletzte übrigens am 22. Jan. Der Wind ist sicher, jedoch mit etwa 3 Beaufort nicht stark.“ Er habe sich zwischenzeitlich gut an die Bedingungen angepasst und sich auch mit ihnen gut anfreunden könnent. Dazu sollte wohl auch der Wind gehören. Was so gleichmäßig aussieht, hat schließlich doch seine diffizilen Spezifitäten, die es zu kennen gilt. Start ist morgen, Sonntag, 17. 11. für 11:00 vorgesehen, auch wenn die Seabreeze meist zwei bis die Stunden später ihr Maximum erreicht. Über 14 Rennen an 7 Tagen heißt es dann, in voller Konzentrationsfähigkeit und Topform zu bleiben. „Eine Herausforderung, die erst gemeistert sein will.“, bemerkt der Oberallgäuer. Die Kurse sind mit ca. 60 Minuten Dauer relativ lang. Es soll kein „Carry Forwards“ (neues Format mit u. a. Zusammenfassung des Qualifyings zu einer Wettfahrt) und zwei Streicher für die zwei Fleets aus je über 60 Booten geben.
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(Laser-WM 2013: 17.11.13, F. Buhl) 1. Tag: Qualifying-Races 1 und 2 Wettfahrtsieg zum Auftakt Einen bombigen Einstieg liefert Philipp Buhl zum Auftakt der Laser-WM ab. Der Sonthofener segelt in seinem Fleet Bestzeit vor Thompson (Großbritannien), Stalheim (Schweden), Fontes (Brasilien) und Scheidt (Brasilien). In der zweiten Wettfahrt machte der Wind Buhls Strategie einen kleinen Strich durch die Rechnung. Windverstärker und begünstigende Dreher zum Ende der Startkreuz kamen auf der anderen Seite. Dies führte schnell zu Positionsverluste. Buhl rundet als der nicht Bevorteilgte somit etwa als 20 an der ersten Leemarke. Ein Aufholen war kaum noch möglich. Im Ziel musste er sich mit einem 17. Rang zufrieden geben und belegt nun gesamt den 13. Rang. Beide Fleets verrechnet, führt nach beiden Rennen Thompson vor Stalheim und Kontides (Cypern). Für morgen wird erneut eine Seabreeze mittlerer Stärke bei viel Sonne und Temperaturen von knapp 30 °, also den üblichen Bedingungen, erwartet.
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(Laser-WM 2013: 18.11.13, F. Buhl) 2. Tag: Qualifying-Race 3 Beeindruckende Leistung bei erschwerten Bedingungen Schwierige Windbedingungen forderten die Segler bei 3 bis 4 Beaufort drehendem und unregelmäßigem Wind nicht nur athletisch und taktisch, sondern zehrten zuvor ausgiebig an Nerven und Geduld. Zunächst mehrere Stunden warten auf die sehr spät auflebende Seabreeze. Dann viermal Gesamtrückruf wegen zu vielen Frühstartern unter schwarzer Flagge, was nicht weniger als zehn Teilnehmern die frustrierende Disqualifikation bescherte. Nach endlich erfolgreichem Start war abzusehen, dass das heutige Renngeschehen aus tageszeitlichen Gründen auf nur ein Race begrenzt bleiben musste. Philipp Buhl gelingt das Anknüpfen an seine Erfolgslinie vom Auftaktsieg des ersten Tages. Nach gutem Start konzentriert er sich vorwiegend auf das Aussegeln der Winddreher. Nach der Startkreuz rundet er als Zweiter die Luvmarke. Diese Position verteidigt Buhl erfolgreich bis auf die Zielkreuz. Hier hatte er sich gegen die sehr nahen Angreifer Bruno Fontes (Brasilien) und den Weltranglistenführenden Tom Burton (Australien) zu verteidigen. Während dieser Doppelaufgabe witschte ihm Fontes kurz vor dem Ziel durch. Buhl durfte sich somit über den dritten Platz hinter Tonci Stipanovic (Kroatien) und Bruno Fontes freuen und sagte: „Ich bin mit dem Verlauf dieser Wettfahrt sehr zufrieden“ Im Zwischenergebnis führt nun Stipanovic vor Robert Scheidt (Wettfahrtsieger im Parallelfleet) und Pavlos Kontides (Cypern), wobei alle drei punktgleich liegen. Buhl rückte aufgrund seines heutigen 3. Rang vom 13. auf den 8. Rang nach vorne.
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(Laser-WM 2013: 19.11.13, F. Buhl) 3. Tag: Qualifying-Races 4, 5 und 6 Prima gemacht, Philipp! Auf den Anlasser der Windmaschine war heute wieder Verlass. So konnte Wettfahrtleiter Jeff Martin bei Windstärken um 3 bis 4 Beaufort frühzeitig und zügig die beiden planmäßigen Wettfahrten plus eine von gestern nachzuholende über die Bühne bringen. Ebenso ist auf Philipp Buhl auch heute wieder Verlass. In der ersten Wettfahrt segelt er trotz einer nur mäßig guten Startkreuz (12. an der ersten Luvmarke) auf den 4. Platz. Auch in der zweiten Wettfahrt verläuft die letzte Startsekunde nicht ganz glatt. Buhl kämpft sich trotzdem auf der Startkreuz in die Führungsposition und rundet vor dem bis dato Gesamtführenden Croaten Stipanovic. Die Führung verlor Buhl an ihn zwar wieder, aber dennoch: Im Ziel kann sich der Sonthofener über den zweiten Platz freuen. Mehr noch: Buhl liegt zu diesem Zeitpunkt auf dem bronzenen Medaillenrang. Davon muss er wieder abrücken. Denn anschließend gestaltet Buhl noch eine durchwachsene Wettfahrt der ganz besonderen Art. Nach einem „katastrophalen Start“ wie er ihn selbst bewertete, bog er an der Luvmarke als 35. bis 40. auf den Reacher ab. Von da an startete er eine unglaubliche Aufholjagd: Auf dem Raumkurs 5 Boote, Vorwind über 20 und Weitere auf der zweiten Kreuz, bis er unter den Top Ten mitsegelte. Das Ziel quert Buhl schlussendlich als 12. Eine entschlossene und gelungene Kampfleistung als Antwort und zum Ausgleich eines sehr verlustreichen Startfehlers. Der 12. war für Buhls Punktekonto natürlich nicht förderlich, kostete zwei Plätze im bisherigen Gesamtergebnis. An der Zwischenklassement-Spitze gab es Bewegung. Scheidt liegt nach einer herausragenden Tagesleistung vorne. Stipanovic rutscht auf den 2. Platz. Es folgen Stalheim (Schweden), Kontides (Cypern) und Buhl auf Position 5.
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(Laser-WM 2013: 20.11.13, F. Buhl) 4. Tag: Qualifying-Races 7 und 8 Bravo Philipp! Wenn der Windspezialist auch den Leichtwind mag, … … mutet dies an, wie wenn der Eskimo im dicken Pelz sich auch im Sommer-Sonnenschein wohl fühlt. Ersteres erscheint tatsächlich möglich und der Wettfahrtboss meinte es heute den Light-Spezialisten mehr als gut. Bei etwa 4 Kn Windstärke (etwa 1 … Beaufort) – das ist für den Start Grenzbereich, und so sieht man es selbst bei Sandlerregatten – kroch das erste Fleet heute auf die Bahn zum siebten WM-Qualifying-Race. Philipp Buhl, am Start tendenziell ein Defensiver, jedenfalls ganz und gar nicht ein Aggressiver, erzählte später: „Ich kam gar nicht in Position, spürte kaum Wind, vielleicht 2,x Kn.“ Er schien zu parken und erst auf besseren Wind warten zu wollen. „Eine Minute nach dem Startschuss – das Feld war schon über 30 m weiter – wusste ich noch nicht so recht, ob ich schon über der Startlinie bin.“ fuhr Buhl fort. Was für einen Beobachter gemütlich aussehen musste, war in Wirklichkeit ein gefühlsbetonter Kampf eines Muskelpaketes, aus einer zarten Windbrise den optimalsten Vortrieb herauszukitzeln. „Es war egal, wo ich segelte (gemeint war, relativ zum Feld). Die waren schon zu weit weg (gemeint war, die Windschattenzone der Boote voraus war nicht mehr nennenswert spürbar).“ Für den Segler vom Alpsee begann jetzt ein schonungsloser Aufholfight, der wohl mit einer extremen Herausforderung einher gehen musste. Denn der Allgäuer wollte sich doch nicht von diesem Sch…-Wind die WM versauen lassen: Er spielte mit den Leichtwinddrehern und -verstärkern. Auf halber Startkreuz habe er festgestellt, auf die rechte Seite, wo er ursprünglich hinwollte und viele anderen (auch Scheidt) hinsegelten, wolle er nun nicht mehr. Die Boote dort segelten nach seiner Einschätzung bergab. Eine starker Linksdreher, eine sehr komische Seebreeze-Kapriole brockte dies ein. Zunehmend in Gesellschaft von Konkurrenten und schließlich die Startkreuz von Jeff Martins Mammut-Kursen mit äußerster Konzentration durchgekämpft, waren erst 35 des 64 Boote starken Feldes vor Buhl um die Luvboje. Einiges aufgeholt!! Scheidt, obwohl am Start noch einigermaßen vorangekommen, kam etwa 10 Boote später an. Buhl weiter: „Habe dann auf dem Reacher einige überholt. Auf dem Vorwind auch. Auch auf der zweiten Kreuz mussten weitere dran glauben. Usw.“ Im Ziel stand für das absolute Schlusslicht aller Nachzügler der schier unglaubliche 19. Platz in der Liste. Der Brasilianer in gelb musste mit einem 28. vorliebnehmen. Für Buhl war dieses Ergebnis, obwohl nun neuester Streicher, auch ein ganz besonderes, ein schönes Ergebnis. Es habe ihm gezeigt, das er auch unter Leichtwind stark und gefürchtet segeln kann. Das vervollkommnet und rundet natürlich das Selbstbewusstsein ab. In der zweiten Wettfahrt – der Seebreeze-Hauch hat zwischenzeitlich auf deutlich spürbare Atemstärke (ca. 7 bis 8 Kn bzw. 2 bis schwach 3 Beaufort) zugelegt – setzte das Aushängeschild des Segelclubs Alpsee Immenstadt und gleichermaßen der Deutschen Segler-Nationalmannschaft zur Bestätigung gleich noch einen drauf. Er startete diesmal perfekt, rundete nach der Start-Luvmarke-Entfernung von deutlich über 1 km als Zweiter. Auf dem Vorwind musste Buhl ein paar Boote passieren lassen. Auch Scheidt war unter ihnen. Er übernahm wieder einmal die Führung. Auf der zweiten Kreuz bekamen die Vorwindüberholer von Buhl prompt wieder die Rückrechnung und seinen Rumpfspiegel zu sehen . Nur den Träger des gelben Shirts, den zwischenzeitlich unstrittigen Laser-Gott aus Brasilien, verschonte Buhl notgedrungen. Er kam nicht auf die nötige Angriffdistanz an ihn heran. So führte das Duo Brasilien-Deutschland das Feld auf dem zweiten Downwind, entlang des Steuerbord-Reachers und schließlich über die zielführende letzte Kreuz an. Für deine bisherige Leistung, als 6. ins Goldfleet: Bravo Philipp! Nach dem heutigen Ende des acht Rennen umfassenden Qualifyings führt weiterhin Scheidt. An die zweite Position preschte der heutige Tagessieger Kontides (Cypern) vor und verdrängte den Schweden Stalheim auf Platz 3. Es folgen Stipanovic (Kroatien), Schardenburg (Niederlande) und an 6. Stelle Buhl, vor Bernaz (Frankreich), Fontes (Brasilien), Weam und der Weltrang-Spitzenreiter Burton (beide Australien). Ab jetzt ist das WM-Feld in Gold- und Silberfleet eingeteilt. Auch Philipps Kaderkollege Tobi Schadewaldt ist als 35. hier mit von der Partie. Die zwei weiteren deutschen Laser-Kollegen, Nils Herrmann und Hannes Hollaender, sind als 45. bzw. 54. im Silberfleet untergekommen. Sechs weitere Wettfahrten im Rahmen der Finale-Serie stehen bevor. Für Spannung ist im Nationenwettkampf um die Laser-WM-Krone, die weiteren Medaillen, … gesorgt. Ein Medal-Race ist ürbigens nicht vorgesehen, nur bei einer ISAF-WM.
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(Laser-WM 2013: 21.11.13, F. Buhl) 5. Tag: Finalserien-Race 1 (gesamt 9) Buhl dominiert die Spitzenreiter Eine Seabreeze, scheinbar wie jede andere zuvor. So sahen es viele und auch die Anführergruppe, zu der man auch den Sonthofener mit seiner bis dato 6. Position zählen darf. Allerdings hatte der einen anderen Plan. Er bewies den Mut und die nötige Portion Selbsvertrauen und verließ sich letztlich auch sein Bauchgefühl: „Ich wurde den Gedanken nicht los, dass es heute über die andere Seite gehen müsste.“, sagte Buhl, Mrs. Other Side. Beobachtet, überlegt, entschieden und schließlich getan. So war sein Plan. Sein Start lässt keine Wünsche offen. Diesbezüglich hatte er sich ein Portiönchen mehr Risiko vorgenommen. Und es klappe. Auch der Speed (bei 2 bis 3 Beaufort) habe gestimmt. „Konnte bald planmäßig wenden, dann noch ein Unterwendungsversuch eines schnellen Starters. Bald waren der Großteil nach hinten rausgefallen.“, beschreibt Buhl die meist heißeste Phase eines Rennens. Der nachfolgend umgesetzte Strategieplan bewährte sich. Buhl ist als Fünfter an der Luvmarke. Der härteste Kunkurrent in der Führungsgruppe ist Nick Thompson (England), die aktuell relevanten Gegner sind ein gutes Stück abgeschlagen. Buhl weiter: „ Ein Boot konnte ich bald auf dem Raumkurs überholen, dann zwei auf dem Vorwind. Auf der zweiten Kreuz kam ich auch an Thompson vorbei.“ Buhl ging in Führung. Doch dann auf dem zweiten Downwind war parallel zur äußersten Konzentration auf Wind und Welle sowie auf den Verfolger Thompson und nicht zuletzt auf die Jury doch eine Risikoabschätzung geboten. Buhl erzählte, dass er wegen eines Platzes hin oder her keinesfalls die gelbe Straf-Flagge riskieren wollte. „Am Leegate war er (Thompson) unmittebar vor mir. Und so segelten wir ins Ziel.“ Eine weitere Wettfahrt ist aufgrund eines zügigen Wetterumbruches (dicke Wolken, starker Winddreher und einsetzender Gewitterregen) und der bereits vorgeschrittenen Tageszeit nicht mehr zustande gekommen. Buhl rückt mit seinem großartigen Tagesergebnis vom gesamt 6. auf den 4. Platz vor und verdrängt Stipanovic (Croatien) und Schaardenburg (Niederlande). Weiterhin führt der Brasilianer Scheidt (heute 12.) vor Kontides (Cypern heute 16.) und Stalheim (Schweden, heute 18.). Es wird zunehmend richtig spannend!! Ergebnisse nach der 9. Wettfahrt
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(Laser-WM 2013, 22.11.2013, F. Buhl) 6. Tag: Finalserien-Race 2 und 3 (gesamt 11) Trauriger Tag für Philipp Buhl Mit seinem sensationellen Auftaktsieg, seinen durchwegs hervorragenden Leistungen und seinem glanzvollen Final-Rennen gestern hat er sich in zusehends und eindrucksvoll in Medaillen-Reichweite vorgekämpft. Für heute hat er sich viel vorgenommen, wollte weiter in Richtung WM-Podest vorankommen. Doch alles sollte heute ganz anders kommen. Die Rede ist von Philipp Buhl. Er räumte ein: „Heute war für mich Pechtag.“ Im ersten Race erreicht der Sonthofener das Ziel als 15. Für eine Goldfleet-Wettfahrt ist dies zwar durchaus noch in Ordnung, aber er hatte sich ein besseres Ergebnis erhofft. Buhl sagte: „Es hätte auch ein 3. Platz sein können.“ Im Nachhinein ist es natürlich immer einfach zu sehen, welche Schwächen oder Fehler man vielleicht noch hätte vermeiden können. Schwierig waren erneut erhebliche Windschwanker. Es war die zweite Kreuz, die den Allgäuer von der 7. auf die zwischendurch 20. Position zurückwirft. In der zweiten Wettfahrt unterläuft Buhl ein ärgerliches und seltenes Missgeschick. Er erhält eine BFD-Disqualifikation. Nicht deshalb, weil er etwas zu früh über die Startlinie gesegelt wäre. Nein. Er war genau eine Minute zu früh über die Linie geschossen. Buhl wollte nämlich ernsthaft loslegen. Wie ist so etwas möglich, möchte man fragen. Die Antwort gibt auch das bekannte Murphys’sche Gesetz, wonach jeder nur denkbare Fehler irgendwann auch mal begangen wird. Buhl hatte seinen Timer nach dem vorangegangenen Gesamtrückruf versehendlich nur auf vier statt fünf Minuten (Startvorbereitungsdauer) vorprogrammiert. Da er links startete, somit das Verhalten des Feldes nur sporadisch im Blick hatte, produzierte der auf das nächste Rennen zu 100 % Fokussierte einen ungewöhnlichen Minuten-Frühstart. Aufgrund seiner bisherigen Leistungen war Buhls Punktekonto relativ fehlertolerant geblieben. Er verlor gesamt nur eine Position und belegt in neuen Zwischenresultat den 5. Platz. Natürlich ist durch das Missgeschick eine Medaille in sehr bis zu große Ferne gerückt. Das Plansoll weist für den morgigen letzten Tag noch drei zu segelnde Fleet-Wettfahrten aus. Ein Medal-Race gibt es nicht. Zurzeit führen weiterhin Scheidt, nur mehr knapp vor Kontides und Stalheim.
Ergebnisse nach 11 Wettfahrten
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(Laser-WM 2013, 23.11.2013, F. Buhl) 7. Tag und Abschluss: Finalserien-Race 4 (gesamt 12) WM-Bronze für Philipp !! - Jetzt können die Sektkorken fliegen. Der letzte Tag reduzierte sich aufgrund des Abwartens auf stärkeren Wind zunehmend auf nur mehr eine letzte und entscheidende Wettfahrt, wenn überhaupt. Drei Minuten vor dem WM-Ende (15:00 Uhr) schafften die Segler des Goldfleets und Wettfahrtleiter Jeff Martin schließlich einen erfolgreichen Start in das zwölfte und letzte Finalrennen bei Leichtwind. Für Philipp Buhl lautet der Plan: Das Beste bei nicht überspanntem Risiko zu geben, um vielleicht doch noch in Richtung des nun ziemlich weit entfernten Podestes zu rücken und andererseits sein gesetztes Minimalziel (top acht) nicht zu gefährden. In der geballten Konkurrenz einer Goldfleet-Wettfahrt kann ganz leicht alles Mögliche passieren. Scheidt geht in Führung und gewinnt das Rennen. Er gewinnt somit den Titel. Kontides erreicht als 13. das Ziel und wurde Vizeweltmeister. Bis dahin war alles klar. Alle weitere Punkteberechnungen blieb ein Fall für den Computer. Buhl beendete als Zehnter. Der bis dato vor ihm platzierte Schwede (3.) und Kroate (4.) mussten schlechte Plätze (37. bzw. 35.) verbuchen. Dafür lieferten zwei für Philipp gefährliche Verfolger, insbesondere der Niederländer Rutger Schaardenburg Top-Ergebnisse in der Schlusswettfahrt ab. Außer für die beiden Ersten blieb für die Segler auf dem Wasser das Endergebnis unklar. „Ich rechnete mit der Beibehaltung der Platzierung oder bestenfalls mit dem undankbaren Vierten.“, erzählte Buhl später. Im Hafen angekommen, erfuhr er von seinem Medaillenrang. Buhl, zunächst sprachlos und gerührt: „Mir fehlen die Worte.“ Und später: „Ich bin mega happy.“
Super gemacht, Philipp. Herzliche Gratulation zu Deiner großartigen Leistung !!!!
Links: Alle Tagesberichte zur WM 2013
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Liebe Leser, das war’s von der Laser-WM 2013 im Oman hier in den Tagesberichten. Hierzu besteht ein zusammenfassenden Gesamtbericht (siehe Link oben).
Euer Berichtverfasser
Friedl Buhl
Von der Laser-WM 2013, aus Al Mussanah, Oman herzliche Grüße an alle meine Partner und Förderer, Fans und Gönner sowie meine Freunde und Bekannten und natürlich nicht zuletzt meinen Segelclub Alpsee Immenstadt (SCAI).
Ihr habt mir sicherlich wieder in bewährter Manier fest die Daumen zum guten Gelingen drückt. Diesmal für einen ganz großen Erfolg. Vielen Dank! Euer Segler
Philipp Buhl
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Philipp Buhl eröffnet anschließend Einblicke in seine Empfindungen während wichtiger Stationen der Weltcup-Saison und danach.
Darunter ein Kommentar
(F. Buhl)