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Philipp Buhl sammelt mit seinem Youth America's Team wertvolle Erfahrungen im Matchen gegen die weltbesten Profis und kann auch punkten: Gratulation!
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Den Verlockungen der Wildcard-Einladung zum „Match Race Germany“ (Großer Preis von Deutschland) vor Langenargen auf dem Bodensee wollten Philipp Buhl und sein Youth America’s Cup Team trotz Terminengpässen nicht widerstehen. Die fünfköpfige deutsche und gleichzeitig jüngste Mannschaft (alle unter 24 Jahren) ist zwar nach elf Wettfahrten im Rahmen der ersten „Round-Robin“-Runde (jeder fightet gegen jeden) aus dem weiteren Wettkampfgeschehen ausgeschieden, aber es hat sich nach den Worten von Skipper Buhl trotzdem gelohnt: „Man kann in Kürze viel dazulernen, wenn man gegen die Weltbesten in dieser Disziplin antreten darf. Gleichzeitig fühlten wir uns auf dem Prüfstand, in sehr kurzer Zeit umzusetzen, wie eine acht Tonnen schwere Rennyacht (Bavaria 40 S) zu steuern und im Team zu bedienen ist.“ Buhl konnte zwei Fights gewinnen. Seinen ersten Sieg verbuchte er im Match gegen das offiziell für den WM-Lauf qualifizierte deutsche Team mit Sven-Erik Horsch (NRV, Hamburg) in der Skipper-Rolle. Dem Sonthofener gelang es dann, in seinem letzten Wettkampf nochmals gehörig aufzutrumpfen, als er mit seinem Team den ehemaligen Weltmeister Karol Jablonksi (Polen) schlug. |
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(Langenargen / Bodensee, 16./20.05.13, ( Text u. Bilder: Friedl Buhl)) Zum Auftakt hatte es Buhl mit einem Gegner zu tun, der hochkarätiger nicht hätte sein können: Ian Williams (Großbritannien), 36 Jahre, vierfacher und amtierender Weltmeister. Mit vielleicht auch etwas Glück, aber ganz sicher auch einer bereits ordentlich gediehenen Portion an spezifischem Matchrace-Können gewann das hoch motivierte Jugendteam in einem spannenden Verlauf gegen den britischen Top-Favoriten die für den weiteren Verlauf extrem wichtige Startphase und behaupteten sich im spannenden Wendeduell bis zur ersten Luvtonnenrundung. Hier gelang es dem Briten-Team in einem sehr knappen und kritischen Rundungsmanöver den Achttonner etwas früher um die Wendeboje abzudrehen. Williams übernahm ab da die Führung. Buhl kommentierte: „Sein Manöver war einfach etwas präziser. Hier müssten wir noch üben.“
Aber ein Match gegen einen Dominator wie Williams auch nurteils anzuführen, sei überaus cool und aufregend gewesen. Die bootsspezifische Manövertechnik war neben einem noch unvollständigen Arsenal von Zweikampfmethoden die zentrale Ursache für mehrere Niederlagen bei den jungen Deutschen, wenngleich im Ziel ihr Rückstand zum jeweiligen Gewinner nicht groß war.
Buhl erklärte es so: „Alle gegnerischen Teams kennen diese Boote ziemlich perfekt. Mein Team und ich segeln erstmals diese Bavaria 40.“ Was die Disziplin des Zweikampfsegelns betrifft, sagte er: „Match Race hat mit üblichem Segeln wenig zu tun. Hier zählt eben nicht der kürzeste und schnellste Zielweg wie bei Flotten-Rennen. In Zweikampf-Fights ist absolut vorrangig, mit ausgefuchsten und natürlich streng regelkonformen Mitteln den Gegner bereits ab der Vorstartphase (4 bis 2 Minuten vor dem Startschuss) möglichst ununterbrochen zu beherrschen.“
Eine exakte Regelkenntnis seitens des Steuermanns ist sehr wichtig, weil die Matchenden unter permanenter Beobachtung einer Jury stehen. So gehört es natürlich auch zu den gängigen Wettkampfgriffen, den Gegner zu Regelverstößen zu verleiten oder gar indirekt zu zwingen.
Was nun mit dem Youth America’s Cup
für das deutsche Team mit Skipper Philipp Buhl … ... nachdem der britische AC-Segler Andrew Simpson bei einem tragischen Unfall wegen eines technischen Versagens an einem AC72-Kat sein Leben lassen musste und daraufhin die Initiatoren und bisherigen Träger des deutschen Projektes (STG/NRV) die Teilnahme ihres Teams kurzerhand gestoppt haben?
Die Mannschaft ist enttäuscht von der Entscheidung, kann sie nicht nachvollziehen und will folglich nicht aufgeben. Mehr dazu in einem separaten Bericht (demnächst).
Vorweg hier der Link auf eine wichtige Darstellung sowie eine Hilfsaktion des SEGELREPORTER.COM mit mehreren weiteren Berichten, Meinungen und Leserkommentaren.
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