ISAF Sailing World Cup Hyeres

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Hyeres ist dritter Kriteriums-

Wettkampf der Olympiaqualifikation.

Buhl kann entspannt angreifen, denn

das Rio-Ticket hat er sich bereits

im Vorjahr vorzeitig gesichert.

 

(Tagesberichte)

 

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Nach der Europameisterschaft im Feb. / März standen für Philipp Buhl verschiedene Trainings und Vorbereitungen auf dem Programm: Auf dem Olympiarevier in Rio vor Ostern, dann am TOS in Kiel und in den letzten Tagen in Hyeres an der Cote d' Azur. Dort findet vom 27.04. bis 01.05.2016 die Weltcup-Regatta "Coupe du Monde VOILE" statt.

Dieses Event wurde im Mai 2015 vom DOSB als drittes und letztes Kriterium für die Olympiaqualifikation gesetzt. Doch Philipp tritt in Hyeres nicht dafür an. Er hatte die hohen Hürden der Olympia-Quali als erster der deutschen Nationalmannschafts-Segler bereits im Vorjahr mit den beiden Vize-Platzierungen bei der WM (Kingston) und EM (Aarhus) souverän in trockene Tücher gehüllt. Philipp kann daher den Weltcup in Frankreich ohne speziellen und extern gesetzten Erfolgsdruck angehen. Rein spaßhalber, nur um dabei zu sein, wird er allerdings nicht starten. Der Bayer wird sich seinen Druck um ein von ihm frei gesetztes Ziel selbst geben. Und dieses wird sicher nicht gering sein. Das ist Philipp Buhl - so kennt man ihn.

Erster Start ist für Mittwoch, 27.04.2016, 11:00 Uhr vorgesehen.Die Wettfahrten können im Internet per Live-Tracking in 2D und 3D verfolgt werden.

(http://www.sailing.org/worldcup/multimedia/tracking.php ).

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(Hyeres, Südfrankreich, 27.04./01.05.2016 (Text: Friedl Buhl))

ISAF Sailing World Cup, Mi. 27.04.16, 1. Tag, nach 2 WF

Super gemacht, Philipp!

Einen überzeugenden und starken Auftakt hat er vorgelegt. Mit einem sechsten Platz im ersten Rennen konnte er schon recht zufrieden sein. Schließlich besteht seit dem Vorjahr bei einigen Weltcup-Regatten eine Startplatzlimitierung auf nur mehr ein Fleet (früher drei Fleets). Es herrscht somit Goldfleet-Niveau vom ersten Tag an.

In der Folgewettfahrt kann Philip noch eine Schippe Kohlen auflegen. Er gewinnt, und er sichert sich damit auch die Tages-Bestleistung.

Nach der Rückschau und den Analysen des gelungenen Wettkampfgeschehens steht eine effektive Regeneration im Vordergrund. Denn über 20 Knoten (6 Beaufort) Windstärke ziehen an Muskeln, Gelenken, … auch bei gut trainierten Athleten nicht ganz spurlos vorbei.

 
 
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ISAF Sailing World Cup, Do. 28.05.16, 2. Tag, nach 4 WF

Gesamtführung erfolgreich verteidigt

Hinsichtlich Wind war den Seglern Gegensätzliches im Vergleich zum Vortag beschert. Satt Starkwind zunächst zu wenig und dann mit ca. 6 bis 8 Knoten (gut 2 Beaufort) sehr spärlich.

Für Philipp Buhl wird es bei wenig Wind nicht leichter, aber keineswegs unmöglich, ganz vorne mitzumischen. Höchste Konzentration und Feinfühligkeit in allen kleinen Bewegungen mit den Wellen und viel Power bei den Wenden und Halsen sind ihm dann abverlangt, um den Leichtwindbeschaffenen Paroli bieten zu können. Der Allgäuer hat eben schon von Kind- und Jugendzeit an gelernt, auf den Binnenseen und teils größeren Pfützen mit Winden, die eigentlich keine Segelwinde sind, einfühlsam umzugehen und bestmöglich Speed heraus zu kitzeln. Wie eine bescheidene Handvoll Skirennläufer (die wahren Könner!), die schnelle Disziplinen und Slalom gleichermaßen beherrschen, zählt Philipp beim Segeln zu den besten Wind- und Wellen-Allroundern.

Bei Starkwind Platz sechs, anschließend Start-Ziel-Sieg und schließlich Tagesbestleistung: Das war seine Vortagsbilanz. Heute verbucht der amtierende Vizeweltmeister bei Leichtwind einen vierten Rang in der ersten Wettfahrt.

Dann im zweiten Race ein arger Stolperer. Und dies gleich zu Beginn, am Start. Mehrfach machte Philipp seinem Ärger über sich selbst Luft: „Es ist so ärgerlich. Ich habe einfach das Timing verpasst.“ Und dies offensichtlich ziemlich grob. Natürlich ein simpler und vermeidbarer Fehler, aber mit krasser Auswirkung. Das Rennen ist vor allem bei diesen dezenten Bedingungen gelaufen, wenn du ab Startsignal wie vom Klabautermann dem Rachen des lähmenden Feldes vorgehalten wirst. Dann bleibt dir nicht nur noch, was immer du versuchst, der permanent schädigende Abwind der Voransegelnden. Am Ende landet der Startnachzügler sogar noch auf dem 20. Platz – den Umständen entsprechend sogar ein guter Platz.

Das gelbe Trikot des Führung hat Philipp behalten. Auf den Folgerängen liegen im Zwischenklassement der zurzeit Weltranglistenführende, Tom Burton (2., Australien), der amtierende Weltmeister Nick Thompson (3., England) und der frühere Weltmeister Nicholas Heiner (4., Niederlande).

 
 
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ISAF Sailing World Cup, Fr. 29.05.16, 3. Tag, nach 6 WF

Abschied von der Führungsposition

Philipp Buhl kam heute absolut nicht in die richtigen Gänge. Seine erste Wettfahrt war aus der etwa vierten Position unweit der ersten Luvmarke innerhalb einer Minuten komplett verspielt. Dies besorgte ein kräftiger Winddreher, dem die von rechts Ansegelnden hoffnungslos ausgeliefert waren. Einfach nur Pech! Philipp konnte den resultierenden Platz 33 zwar als neues Streichergebnis wegbügeln, aber es bleibt eine hohe Belastung auf dem Bruttokonto.

Auch die zweite Wettfahrt bei etwas mehr und stabilerem Wind empfand Philipp sicherlich nicht als berauschend. Es reichte ihm nur auf Platz 15. Infolge dieser Ergebnisse rutschte er auf den fünften Platz zurück. In Führung liegen nun Tom Burton (Australien) vor Sam Meech (Neuseeland) und Matthew Wearn (Australien).

 

Ergebnisse nach 3. Tag und 6 Wettfahrten

Race-Tracking (nachträglich und live)

 
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ISAF Sailing World Cup, Sa. 30.04.16, 4. Tag, nach 8 WF

Zurück in die MedaillenrängeIMG 8102 2
Bravo Philipp !
Spannender und besser kann man es nicht machen.

Mit einem Start-Zielsieg und keinem geringeren Endvorsprung als 30 Sekungen (ca. 150 m) trumpft der Allgäuer im siebten Race auf.

Bei Starkwind um 6 Beaufort geht es dann auch im anschließenden und letzten Fleetrace nochmals voll zur Sache, bei der seglerisches Können sowie die Athletik gleichermaßen gefragt waren. In diesem Zusammenhang ein Lob an den Wettfahrtleiter, den Rennbeginn in die Spätnachmittagsstunden zu verschieben, um stabile und faire sowie athletisch hoch anspruchsvolle Windbedingungen zu nutzen. Nicht ganz perfekt lief es für Buhl im Verlaufe der ersten Rennphase, der Startkreuz mit nahezu 2 km gegen Wind und Welle. Er rundet die Luv-Bahnmarke mit 23 Sekunden Verspätung bzw. an 9. Position gegenüber dem führenden Weltmeister Nick Thompson (England). Buhl weiß, ein zweiter Wettfahrtsieg ist jetzt wohl nicht mehr möglich, aber dafür eine spannende und am Schluss eventuell gute Aufholjagt. Der Vize-Weltmeister liefert einen überzeugenden Kampf ab. Sukzessiv zählen seine Positionen nach unten bis schließlich im Ziel die Vier für ihn feststeht. Der Estländer Karl-Martin Rammo gewinnt diesen Fight. Unter Anderen müssen sich der zunächst führende Thompson (im Ziel 6.) und der gesamt führende Australier Burton (14.) geschlagen geben.

Buhl schließt den letzten Fleetrace-Tag und vorletzten Wettkampftag nicht nur mit einem Einzelsieg, sondern auch mit der Tagesbestleistung ab – ebenso wie zum Auftakt dieser Weltcupserie. Er kämpfte sich damit in der Gesamtwertung vom fünften auf den silbernen Medaillenrang vor. Weiterhin führt im Zwischenklassement Burton mit dem nunmehr geschrumpften Vorsprung von fünf Punkten gegenüber Buhl. Den dritten Rang belegt Matthew Wearn (Australien) vor Sam Meech (Neuseeland), Thompson (England) und Andy Maloney (Neuseeland). Jeder dieser Führungsriege hat rein rechnerisch die Chance auf einen Medaillenrang, wenn er das Medalrace der besten Zehn am Sonntag entsprechend gut besteht. Es dürfte somit höchst spannende werden.

Ergebnisse nach 4. Tag, 8 Wettfahrten (Ende der Fleetrace-Serie)

 
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ISAF Sailing World Cup, So., 01.05.16, 5. Tag, nach Finale

Geschafft: Philipp Buhl gewinnt Weltcup-Gold in Hyeres !

Herzliche Gratulation !

Was für ein Rennen, für ein Ausklang und Happy End!

Der Wind- und Wettergott hat es für den Weltcup-Ausklang in Hyeres halbwegs gut gemeint. Der starke, fast stürmische Nordwestwind hielt bis zu den ersten Rennen. Doch ab Mittag prallten in der Bucht von Hyeres zwei unterschiedliche Windsysteme unter Donner und Gewitterblitzen aufeinander, schwächten sich zusehends gegenseitig und ließen eine hochgradige Richtungsinstabilität erwarten. Die Laser-Finalisten kamen zuerst in die beginnende Umbruchphase und damit in den „Genuß“ sehr komplexer taktischer und strategischer Anforderungen. Aber auch die Wettfahrtleitung hatte zunächst mit mehreren abgebrochenen Startprozeduren zu kämpfen, bis sie die aufgeheizten und trotzdem im kräftigen Wind und beginnenden Regen eher frierenden zehn Laser- „Rennpferde“ zum Endkampf erfolgreich auf die Bahn schicken konnte. Windstärke zunächst fast 30 Knoten (6-7 Bft).

siegerehrung 3 erstplatzierte 3Für mindestens sechs Athleten standen die Tore zu den Medaillen noch offen, was den über 600 Vor-Ort-Zuschauern und tausenden Fans an den Internet- und TV-Geräten hohe Spannung bot.

Philipp Buhls gefährlichste Konkurrenten: Tom Burton, AUS (-5 Punkte ), Matthew Wearn, AUS (±0 P.), Sam Meech, NZL (+1 P.) und Nick Thompson, GBR (+7 P.) und Andy Maloney, (NZL (+9 P.).

Buhl segelt zunächst in die mittige Beobachterposition des sich nach links und rechts aufsplittenden Zehner-Feldes. Er liegt nach ca. drei Segelminuten an siebter Stelle, holt sich zum Ende des ersten Kursabschnittes (Startkreuz) noch Vorteile links seiner Konkurrenten und rundet die erste Bahnmarke als Fünfter. Meech führt vor Burton – er weiterhin auf Goldkurs. Doch dann gelingt es dem Allgäuer, auf dem Vorwindkurs kräftig auf die „Tube“ zu drücken. Er spürt offensichtlich etwas günstigere Bedingungen deutlich links vom Feld – geht damit auch mehr taktisches Risiko ein. Noch segelt er auf Silberkurs. Sein Windriecher täuscht ihn nicht. Der Bayer schließt auf, überholt und rundet im Leegate (zur Halbzeit) an zweiter Position. Nun hat er den Australier vom Goldpfad verdrängt. Seine Gefahr bleibt.

Und Buhl handelt cool. Mit dem immer mehr nachlassenden und nach rechts tendierenden Wind setzt er zusammen mit Meech und Maloney entschlossen auf die zu vorhin gegensätzlich rechte Seite. Burton und Co segeln dagegen links raus. Die drei Rechtsausreisser - Meech knapp vor Buhl – setzen sich vom Feld immer mehr ab. Buhl – zwar schon auf Overall-Goldposition – geht auch vor der zweiten Luvmarkenrundung gegen Meech in die Madelrace-Führung. Jetzt noch der Vorwind.

Buhl segelt bei nur mehr 6-8 Knoten Wind an der Feldspitze. Der Australier im gelben Trikot, Burton, ist mit über 150 m im Hintertreffen und faktisch besiegt. Doch Meech und Maloney sind nach Buhls Gold in Griffweite. Der Wind, im schieren Sturzflug von gut 6 nach nurmehr magerem 1 Beauffort, führte eine seltene Kapriole vor und ließ vor totalem Einschlafen bangen. Etwa 400 m noch zum Ziel. Maloney, weiter links segelnd, genießt einen Hauch mehr Hauch und zieht schleichend an Buhl vorbei. Der lässt den Neuseeländer unbeeindruckt ziehen. Der Deutsche muss sich auf den zweiten Neuseeländer Meech konzentrieren. Er ist zwischenzeitlich Gegner Nr. 1, und er sitzt ihm nicht ungefährlich im Nacken.

Doch der deutsche „Leitwolf“, wie die YACHT-Journalistin Pokorny im Vorjahr den Erfolgverwöhnten der Deutschen Segelnationalmannschaft bezeichnete, lässt nichts mehr anbrennen. Er passiert nach Neuseelands Maloney das Ziel und greift für Deutschland nach der erste Weltcup-Goldmedaille dieser Saison.

Vier Jahre ist es her, es war im olympischen Jahr 2012. Damals gewann der Allgäuer seinen ersten Weltcup und dies in Hyeres. Hyeres verbindet sich mit Buhl in einem Auf und Ab. Aber immer wieder scheint es jedoch zuzutreffen, was ein französischer Reporter im Jahr 2007 über den damaligen Jugendlichen, den Gewinner von Europacups und zweifach EM-Gold schrieb: „Buhl seems to be at home in Hyeres.“

Endergebnisse nach 5. Tag und 8 Wettfahrten + Medalrace

Link zum Live-Tracking:
 
 
 
Liebe Leser, das war's von der ISAF Sailing World Cup in Hyeres. Danke für euer Interesse. Zum zusammenfassenden Gesamtbericht geht es hier.
Euer Berichtverfasser
Friedl Buhl

Aus Hyeres herzliche Grüße an alle meine Partner und Förderer, Fans und Gönner sowie meine Freunde und Bekannten und natürlich nicht zuletzt meinen Segelclub Alpsee Immenstadt (SCAI).


Euer Segler
Philipp Buhl
 
 

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Links zu diesem Event:

Gesamtbericht zu diesem Event
 
 

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Philipp Buhl eröffnet anschließend Einblicke in seine Empfindungen während wichtiger Stationen der Weltcup-Saison und danach.

Darunter ein Kommentar

(F. Buhl)

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