ISAF World Cup "Delta Lloyd", Medemblik / Ijsselmeer, 2009 (Tagesberichte)

Philipp Buhl im voller Aktion
Philipp Buhl im voller Aktion (Bild: Friedl Buhl)
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Der Weltcup-Klassiker aller olympischen Segelklassen auf dem Ijsselmeer vor Medemblik steht an. Von 1985 (Gründungsjahr) bis 2004 war dieses ISAF Grade 1 Event als "SPA Regatta" bekannt. Heute heißt sie gemäß seinem neuen Hauptsponsor "Delta Lloyd Regatta".

Philipp Buhl vom Segelclub Alpsee Immenstadt wird in der Laser-Klasse am Start sein und sich gegen 148 Athleten aus 41 Nationen messen. Für ihn kommt es darauf an, die Formkurve zu stabilisieren und weiter nach oben fortzuführen. Natürlich gilt es auch, die von den Besten gesetzten Maßstäbe an sich anzulegen.
An berühmten Namen fehlt es nicht, z. B. die drei Führenden der Weltrangliste: Tom Slingsby (AUS, Vorjahressieger, Europameister, Weltmeister), Paul Goodison (GBR, Sieger von Hyeres 2009, Olympiasieger) und Matias Del Solar (CHI).

Auch diese Laser-Größen werden dem deutschen Segler aus Bayern zunehmend Beachtung schenken müssen. Schließlich hat er sie und zahlreiche andere Spitzenathleten in verschiedenen einzelnen Wettfahrten und teils Regatten bereits besiegt.

(Medemblik, 27./31.05.2009 (Text und Bilder: fb))


1. Wettfarttag (Mittwoch): Qualifying Race 1:
Bei starkem Wind (6 Beaufort und in den Böen mehr) beginnt Philipp Buhl die Wettfahrtserie mit einem guten 13. Platz. Extremer werdende Wind- und Wellenbedingungen (Böen bis 8 Beaufort) machten es der Wettfahrtleitung unmöglich, die großen Fleets ordentlich ins Rennen zu schicken. Nach zahlreichen Startversuchen endete für das Laser-Fleet von Philipp der erste Tag mit nur einer Wettfahrt.

Von den ca. 150 gemeldeten Booten hatte sich "nur" 112 für den ISAF Sailing World Cup 2009 in den Niederlanden registrieren lassen. Somit erfolgte eine Teilung in zwei relativ große Fleets von je 56 Booten.


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2. Wettfahrttag (Donnerstag): Qualifying Races 2 bis 5
Die heutigen Wetterbedingungen bieten einen Ausgleich zum Vortag. Es wird sonniger und der Wind weht dezenter (3 Beaufort).

Philipp Buhl erzielt zunächst mit Rang elf fast ein Top Ten-Ergebnis.

In der Folgewettfahrt verbessert er sich und schafft als Achtschnellster die Zehnermarke. Aber so sollte es für Buhl nicht bleiben. Die Wettfahrtleitung verpasst ihm einen BFD (Disqualifikation nach schwarzer Flagge), den er erst nachträglich erfährt. Natürlich bedeutete dies für ihn einen herben Dämpfer, vor allem, nachdem ein gutes Ergebnis (Rang acht) bereits erreicht war. Schlimmer ist, wenn durch eine solche Strafe die nötige Unbeschwertheit im Umgang mit den Startrisiken angekratzt wird.

Für Routinier Buhl schien dieser Effekt nicht zu existieren - so sollte es sein. Denn bei der dritten Tageswettfahrt gelingt ihm das bis dato beste Ergebnis: Ein hervorragender sechsten Platz - und ohne Topstart ist dies nicht möglich.

Heute sollte es für Laser-Athleten in Philipps Fleet ein überaus anstrengender Tag werden, der ihnen allen an die letzten Kraftreserven sollte. Die Wettfahrtleitung holte nämlich eine der am Vortag nicht mehr realisierbaren Wettfahrten nach. Damit waren vier der riesig langen Kurse zu verkraften. Philipp bewältigte diesen letzten Kraftakt mit einem zwölften Rang.

Mit dem gestrichenen BFD-Punkte-Ballast liegt der Segler vom Alpsee im Zwischenklassement nun auf 17. Position.


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3. Wettfahrttag (Freitag): Qualifying Races 6 bis 8

Herrlicher Sonnenschein und frischer Nordwind der Stärke 2 bis 3 erwartet die Segler am Freitag. Drei weitere Qualifizierungsrennen stehen auf dem Programm. Was die Sportler bei einem solchen Event Tag für Tag zu leisten haben, verdient in der Tat die Bezeichnung "Hochleistungssport" .

Für Philipp sollte es zunächst nicht so recht rund laufen. Nach der Startkreuz rundet er bei der ersten und zweiten Wettfahrt an Positionen über 30. Dank starker gesegelter Vorwindkurse rettet er sich jeweils ein gutes Stück nach vorne, auf den 17 bzw. 18 Rang Die sind Platzierungen, die nicht schlecht sind, aber mit denen Buhl aufgrund seiner hoch gesteckten Erwartungen nicht zufrieden war.

In der dritten Wettfahrt - der Wind hatte auf 4 Beaufort zugelegt - versucht der Oberallgäuer alle heutigen Fehlerchen und Schwächen zu vermeiden und seiner Motivation nochmals den bestmöglichen Impuls zu geben. Tatsächlich quert er als Siebter die Ziellinie und erreicht mit Abstand sein bestes Tagesergebnis.

Das Qualifying ist nun zu Ende. Die Fleets werden für morgen nach Gold- und Silberseglern neu zusammengestellt. Philipp Buhl hat bis hier her trotz diveres Holperer den 20. Rang und somit die goldene Flotte problemlos erreicht – somit ein für für ihn selbstverständliches Grundziel.
Für zahlreiche Nachwuchssegler stellt dies ein Traumziel dar. Aber der ehrgeizige SCAI-Segler vom Alpsee schiebt seine Zielpunkte ständig weiter nach oben und zurzeit heißt gut bis spitze: Erstes Drittel im Goldfleet und nach Möglichkeit das Medal-Race – wie beim Weltcup-Event in Südfrankreich.

Um diesen Erfolg zu wiederholen müsste der Berghofer morgen im anstehenden Finale über alle drei Wettbewerbe außerordentlich gut segeln. Ob das schaffbar ist?


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4. Wettfahrttag (Samstag): Finale Races 9 bis 11
Philipp Buhl erhält in der ersten Wettfahrt einen BFD und belegt anschließend die Plätze 35 und 28 und fällt damit auf den 34. Rang zurück. Ein mühsamer und enttäuschender Tag.

Der BFD entstand entweder bei einer Startplatzverteidigung innerhalb der letzten Minute oder aufgrund eines Lesefehler der Wettfahrtleitung. Bewiesene Fehler dieser Art gab es bereits am Vortag. Philipps Start – das belegt eine Fotoserie – war klar zurückhaltend.

Letztlich sind aber zuviele seglerische Fehler im Übrigen vorgekommen. Sie müssen im Goldfleet eines solch leistungssartken Laser-Feldes nicht groß sein, um in den vorderen Platze nicht mehr im Entferntesten mitmischen zu können. Ergebniseinbrüche dieser Art sind durchaus normal, wenn die Konkurrenz so start ist.
Was an Positivem verbleibt, ist stets die Hoffnung und Chance, aus den Fehlern weiter zu lernen und vor allem, wie man sie vermeiden kann.

Bei wolkenlosem Himmel weht der Wind nun seit Tagen ununterbrochen mit 3-4 Beaufort - einfach traumhaft für den Segler.

Zum morgigen Abschluss finden die Medal-Races und jeweils ein Fleet-Race der verschiedenen Klassen statt. Für Buhl bleibt dises Mal das Fleet-Race zum Abschluss


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5. Wettfahrttag (Sonntag): Race 12, Finale
Zur Versöhnung mit dem unbefriedigenden Verlauf des gestrigen Tages gab es heute einen durchaus zufrieden stellenden Abschluss. Philipp ersegelt beim Final-Race bei leichten Wind (gut 2 Beaufort, bei dem die Entfesselung seiner Stärken ganz besonders schwierig ist, einen 15 Rang.

In der Gesamtwertung konnte er sich damit noch um zwei Plätze auf den 32. Rang verbessern und unter seinen sieben deutschen Kollegen das zweitbeste Ergebnis verbuchen.
Buhls Leistungskurve läuft somit nicht aus dem Sollspektrum hinaus und Medemblik war auch nur eine wichtige Durchgangsstation.

Philipp lässt vom Wettkampfort Medemblik am Ijsselmeer alle seine Partner und Fördere, Fans und Gönner herzlich grüßen.

scai-logo-80pDas war's von dieser Stelle. Bis bald in Kiel.
Ihr Berichtverfasser: Friedl Buhl
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