
Es ist zu begrüßen, wenn Profi- und Weltklassesegler gelegentlich auch an mittelkarätigen Events teilnehmen. Dies verleiht solchen Veranstaltungen einerseits ein beträchtliches Aufwertungs-Plus. Und andererseits motiviert es die auf dieser Leistungsebene agierenden Sportler und hilft ihnen nicht zuletzt auch, ihre Messlatte evtl. neu zu justieren.
Unter den Motte-Seglern, vorwiegend aus Deutschland und auch vier weiteren Nationen, mag Philipp mit seinem Titelgewinn die favorisierte Konkurrenz überrascht haben. Denn er segelt in diesem „... coolen Boot ...“ (Philipp) rein zeitlich bedingt nur relativ selten. Dies zur seglerischen Randbereicherung und nicht zuletzt auch, weil es ihm in diesem Flitzergerät einfach besonderen Spaß bereitet.
Anders gelagert ist es im olympischen Männer-Boot, dem ILCA 7. In diesem Gerät ist Philipp voll und ganz zu Hause. So trat der Weltmeister von 2020 bei der IDM natürlich als klarer Favorit an. Dem entsprechenden allgemeinen Erwartungen und selbstverständlich auch seiner eigenen Zielsetzung wurde er mit dem klaren Gewinn des Deutschen Meistertitels gerecht.
In der Motte mit überzeugender Abschluss-Tagesleistung knapp zum Sieg

Am Schlusstag allerdings dominierte der seglerische Universalist vom Segelclub Alpsee-Immenstadt: Plätze 1, 1, 2, 1, 1. Mäge (Plätze 4, 2, 1, 2, 3) musste sich somit dem Endsieger und neuen Deutschen Meister Philipp geschlagen geben. Den dritten Podestplatz belegte Kai Adolph (Bayerischer Yachclub). (Gesamte Endergebisse siehe unten.)
Im ILCA 7 zielstrebig und souverän zum Titelgewinn
Im Verlaufe der ILCA 7-IDM auf Deutschlands größtem Innlandsee liest sich das Tagebuch über die elf Wettfahrten an vier Tagen etwas anders. In gewisser Weise aber doch ähnlich und zuletzt gleich.
Unter den 49 Booten aus vier Nationen führte Philipps Auftakt mit dem Rängen 3, 2, und 1 sofort zur Führung. Und überdies erfreulich wie auch überraschend: Philipps Clubkamerad und Nachwuchstalent Julian Hoffmann folgte seinem Vorbild auf Platz 2. Er verbuchte bei der 1. Wettfahrt sogar einen Sieg. Doch das Gros der Hürden, wie sich zeigen sollte, mit leichten bis starken Winden, standen den beiden Oberallgäuern vom Immenstädter Segelclub über die weiteren drei Tage erst noch bevor.
Philipp segelte fortlaufend im gelben Trikot des Führenden. Diese Position baute er mit den Einzelresultaten 4, 1, 1, (18, Streichergebnis), 1, 3, 1, 1 zusehends weiter aus. Seinem nächsten Gegner, Daniel Escudero (USA), überließ Philipp keine Chance auf den Titelgewinn. Hoffmann rangierte in den Zwischenbilanzen zwischen 3. und 4. Position. Durch eine sehr gute Leistung am Schlusstag (4., 2. und 2.) sicherte er sich knapp vor Tim Conradi (Duisburger Yachclub) den 3. Podestplatz.
Der neuen Deutscher Meister 2023 im olympischen Männer-Dinghy heißt nun Philipp Buhl (SCAI u. NRV). Er gewinnt den Titel mit klarem Vorsprung (gesamt 18 Punkte) vor dem US-Amerikaner Tim Escudero (36 P.) und Julian Hoffmann (SCAI, u. VSAW, 40 P.).
Zu den weiteren Ergebnissen siehe ...