Buhl und Saunders Opfer unkorrekter Kursmarken-Platzierung
(Enoshima / Japan, 11. / 16.09.2018 -- Text ©: Von Friedl Buhl, Bilder ©: (siehe Bildangaben))
Manchmal hilft das Glück, ein andermal verhindert vielleicht das Pech. Vom viel zitierten Quäntchen Glück auf seiner Seite darf man durchaus bereits dann sprechen, wenn man von Pechsituationen einfach nur verschont bleibt.
Beim ersten Sailing Worldcup der neuen Serie 2018/19 vor der japanischen Halbinsel Enoshima konnte Philipp Buhl dies über die neun Wettfahrten überwiegend erleben. Der Oberallgäuer war schließlich als Viertplatzierter und damit in einer sehr guten Ausgangssituation für’s finale Medalrace nominiert. Der Griff - zwar nicht mehr nach Gold - aber die Silber- und Bronzemedaille war realistisch möglich. In diesem entscheidenden Abschlussrennen unter den besten Zehn konnte Philipp eine fast fehlerfreie Leistung abrufen. Doch ein schwer belastender Fehler schlich sich ab etwa Halbzeit ein und zerstörte ihm jegliche Chancen auf einen Podestplatz. Der Fehler und folglicher Verlust von sechs Positionen in dieser Wettfahrt war Philipp keineswegs alleine anzulasten. Aber ausbaden musste er die ärgerliche Sache doch einzig und allein selbst.
Philipp beendete die Regatta dann mit einer bitteren Verschlechterung auf den fünften Platz in der Schlusswertung. Für ein Weltcup-Event mit 59 Startern aus 32 Nationen und der lückenlosen Top-Konkurrenz eine zweifellos sehr gute Platzierung. Aber dennoch blieb für den WM-Bronzemedaillengewinner von Aarhus eine deftige Enttäuschung.
Der Auftakt hätte Philipp kaum besser und schöner gelingen können: Sieg in der ersten Wettfahrt, gefolgt von einem zehnten Platz (Ergebnisse nach 2 WF).
Auch der Folgetag verwöhnte die Segler mit gutem mittelmäßigem bis teils kräftigen Wind. Doch bei Philipp lief es nicht sauber rund. Ein zunächst 13. Platz war okay, weniger allerdings die folgende 22. Position in der vierten Wettfahrt. Die kaum kalkulierbaren starken Winddreher gaben den Ton an und hatten es mächtig in sich (Ergebnisse nach 4 WF).
Bei nunmehr teils zu schwachem und ansonsten leichten drehenden Winden mussten an zwei weiteren Tagen jeweils eines von zwei geplanten Rennen ausfallen. Ein 32. (späteres Streichergebnis) und 11. Platz ergaben für den Sonthofner einen recht gegensätzlich und nicht berauschenden Ergebnismix. Philipp fiel damit zunächst auf Rang zehn zurück und verbesserte sich wieder auf den achten in der Zwischenbilanz (Ergebnisse nach 5 WF, Ergebnisse nach 6 WF). Sein Rückstand auf die Medaillenrängen blieb mit 14 und 26 Punkten noch überschaubar. Der ab dem zweiten Tag führende Engländer Elliot Hanson hatte sich mit deutlichem Vorsprung (10 Punkte gegenüber Position zwei) an der Spitze behaupten können. Fast alle anderen Spitzensegler mussten mehr oder weniger schlechte zweistellige Ergebnisse einstecken. So beispielsweise auch der amtierende Weltmeister Kontides (Zypern, 14. im Zwischenklassement), zweifache ehemalige Weltmeister Thompson (England, 13.) und Olympiasieger Burton (Australien, 20.). Den Schwierigkeitsgrad aufgrund der Bedingungen und nicht zuletzt des Reviers allgemein spiegelt dies klar wieder.

Philipp (7. im Medalrace) musste sich im Endergebnis schließlich mit dem fünften Rang, Saunders (10. im Medalrace) gar mit Position 6 abfinden. Die Medaillenplätze ernteten Metthew Wearn (Australien, Silber) und Sam Meech (Neuseeland, Bronze). Souverän und hoch verdient hingegen erkämpfte sich Hanson die Goldmedaille. Er konnte die meisten und teils sehr guten einstelligen Ergebnisse und kaum größere Patzer für sich verbuchen.