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Nach Miami-Weltcupsieg zweite Goldmedaille in Folge für Philipp Buhl (Gesamtbericht)
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Zum siebten Male startet er bei der traditionellen, der heuer 46. spanischen Regatta der olympischen Klassen, der „Princesa Sofia Trofeo“ in der Bucht von Palma de Mallorca. Für ihn gab es auch in den Anfängen, damals noch als Junior, keine andere Situation, als das Goldfleet unter den meist 130 bis 160 besten Laser-Seglern der Welt zu erreichen. Übrigens hat der Allgäuer das Goldfleet auch bei sämtlichen anderen Segelwettkämpfen, ob als Junior oder später als Erwachsener, ob im Europacup, Weltcup, bei EM oder WM immer erreicht. Das allein schon stellt eine sehr beachtliche Langzeit-Leistung dar, die so oft wohl nicht vorkam Was Philipp Buhl trotz mehrfacher Weltcupsiege allerdings bis 2014 auf der spanischen Baleareninsel noch nie realisieren konnte, ist das Medalrace-Ticket. In den letzten zwei Jahren musste er wegen nur minimaler Punkterückstände dem Einzug ins Finale adios sagen. Bitter und enttäuschend war dies. Aber in diesem Jahr machte Buhl vor Palma alles perfekt. Er gewinnt hier bei hoch konstanter Leistung mit 13 Punkten Vorsprung ungewöhnlich souverän. Und dies trotz einer nicht beendeten Wettfahrt aufgrund eines technischen Defektes am Boot. Und nicht nur das. |
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(Palma de Mallorca, Can Pastilla / Mittelmeer, 30.03./01.04.2015 (Text und Bilder: Friedl Buhl)) Der Sonthofener siegte auch beim vorangegangenen Großevent, beim Sailing Worldcup in den USA. Die Parallele: Der Sieg war nicht weniger dominant. Buhl hätte in Miami auch ohne Antreten im Medalrace die Silbermedaille in der Tasche gehabt. Und es gelang ihm, mit Können und der nötigen Nervenstärke und mentalen Gefasstheit in einem hoch spannenden Finale den Saisonseinstieg zu vergolden. „Ja, ich bin zurzeit in recht guter Form. Die Ergebnisse zeigen es.“, erklärt Buhl, und weiter: „Ich kann mir die Ursachen nicht so genau erklären. Der Miami-Erfolg kam für den Saisonsanfang überraschend. Hier in Palma wollte ich auf jeden Fall endlich mal ins Medalrace. Mit Top Ten oder Podest hatte ich schon geliebäugelt.“ Auf die Frage nach dem Schwierigkeitsvergleich der beiden Rennen, antwortete Buhl: „Palma war vielleicht etwas einfacher als Miami.“ Etwa vier Athleten aus den ersten Zwanzig des ISAF-Worldrankings waren in Spanien nicht am Start. Dazu zählten allerdings nicht der Weltranglistenführende Tom Burton (Australien, in Palma 5.) sowie der amtierende Weltmeister Nicholas Heiner (Niederlande, in Palma 3.). Diese beiden und natürlich mindestens 10 bis 15 weiterer Segler der Weltspitze und galt es zu schlagen. Der Maßstab war also kaum weniger hoch. Mit einem sechsten, zwei dritten Plätzen und einem Wettfahrtsieg durchsegelte Buhl das Qualifying und qualifizierte sich in der Zwischenbilanz als Dritter für das Goldfleet (bestes Drittel aus über 160 Booten und 51 Nationen). Danach fand er weiterhin die Erfolgsspur. Bei schwierig einzuschätzenden Windbedingungen kämpfte sich Buhl mit einem sehr guten vierten und einem weiteren guten Platz an die Spitze der Zwischenwertung. Er segelte bis hierher so konstant gut, dass auch sein Brutto-Punktekonto (ohne Berücksichtigung des Streichergebnisses) das beste von allen war. Dies half dem Spitzenreiter am nächsten Tag. Hier segelte er über Teile der ersten Wettfahrt als Führender des Feldes und wurde Vierter - sehr gut. Bei der zweiten Wettfahrt allerdings – an achter Position liegt er gut im Rennen – reißt an seinem Boot der Ausreitgurt. Buhl musste diese Wettfahrt aufgeben. Zum Glück konnte nun sein wenig belastetes Bruttokonto das Desasterergebnis locker wegschlucken. Buhl blieb somit in Führung.
In der neunten und zehnten Wettfahrt am letzten Finalserientag baute Buhl mit einer astreinen Tagesleistung seinen Dreipunkte-Vorsprung auf elf Punkte aus.
Im noch anstehenden doppelt zählenden Finale stand der klar Führende vom Immenstädter Segelclub zwar fünf Angreifern mit Chancen auf den Gesamtsieg gegenüber, aber er musste sich aufgrund eines mindestens fünften Platzes nicht unter extremem Verteidigungsdruck fühlen. Buhl kreuzte die Ziellinie hinter dem Medalrace-Sieger Jesper Stalheim (Schweden) und nahm als unangefochtener Sieger die Goldmedaille und die Princesa Sofia Laser-Trophäe mit nach Deutschland. Silber gewann Stalheim, Bronze Heiner.
Nach dem Sieg von Simon Grotelüschen (Lübeck) im Jahre 2012 gelang Buhl als bislang zweitem Deutschen beim spanischen Klassiker vor Palma de Mallorca die Goldmedaille in der olympischen Laser-Klasse der Männer. |
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