Aus Australien mit besten Eindrücken zurück in die Heimat

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Philipp Buhl testet WM-Revier 2011 bei der „Perth International Regatta“.
Im Anschluss lehrreiches Training bei hervorragenden Bedingungen.
Saison 2010 endgültig zu Ende.

Deutschlands Laser Top-Segler 2010, Philipp Buhl,  wird nach über dreiwöchigem Aufenthalt in Australien  in seiner Heimatstadt Sonthofen zurück erwartet.

 

 


Nach ansatzweiser Jetlag-Überwindung und ein paar Tagen Reviereingewöhnungs-Training auf dem Indischen Ozean vor der beeindruckenden wind- und sonnenreichen Stadt Fremantle / Perth im Südwesten Australiens stand für Buhl und seine zwei Kollegen des Deutschen National-Teams  die „Perth International Regatta“ (Veranstalter-Testevent für die vorolympische WM 2011) auf dem Programm.

Buhl belegte den 25 Platz. Das Regatta-Ergebnis stand für ihn nicht im Vordergrund, sondern viel mehr das Testen und Erkunden für den Zeitraum, wo es auf diesem Revier um weit mehr geht.

Anschließend wurden die ausgezeichneten Segelbedingungen für eine Woche wertvollen Trainings genutzt. Das Exzellente und Verwöhnende ist der sogenannte „Fremantle Doctor“, die berühmte Seabrezze, die so regelmäßig, verlässlich, kühlend und kräftig ( häufig mit 4-5, teils bis über 6 Beaufort) bläst, wie kaum sonst wo auf der Welt. Aber auch der Fremantle Doctor hat seine Launen, was die Regatta mit ausgefallenen Wettfahrten zu spüren bekam.

Zu den ungewohnte und schwierige Dingen gehört die Meerwelle, die in variierenden Eigenschaften (Länge Höhe und Laufgeschwindigkeit) stets aus dem Südwesten vom Süd-Ozean her anrollt – damit eben nicht wie üblich aus der aktuellen Windrichtung.

 

Morgen bricht für den Allgäuer Profi-Segler im fernen Kontinent der letzte Tag an. Noch einmal regeneriert er sich heute bei 25 °C im Schatten von den Trainings-Strapazen und arbeitet dabei häufig noch am Computer. Sein abschließender Kommentar: „ Ich werde hierzu noch einmal alles geben, um mit einem überaus guten Gefühl abzureisen.“ Und dann geht’s ab …“vom schönen heißen Wetter ins schöne kalte weiße Wetter, ins Allgäu. Da freue ich mich auch schon drauf.“

   

(Perth, 04./15.11 und  16./20.11. (Regatta) und 21./28.11.2010  (Text: Friedl Buhl)

img_8739-8Die Perth International Regatta, die fast alle olympischen Klassen umfasste, war nach Aussagen des Veranstalters eine der größten Segelveranstaltungen Australiens. Der Höhepunkt steht allerdings noch aus. Dies war nur der Probevorspann, ein Test. Denn im Dezember 2011 soll in diesem Top- und Traum-Revier vor Australiens Südwestküste die vorolympische Weltmeisterschaft aller Olympiaklassen stattfinden.

Der Beginn des Vorbereitungs-Training der deutschen Laser-Spitze konnte nicht ganz wie geplant stattfinden. Ihre Boote waren nach der langen Seereise um die halbe Welt im Hafen noch nicht verfügbar. Diese Zeit nutzten die Segler, um sich wenigstens ansatzweise an die extreme  Zeitverschiebung anzupassen und den faszinierenden thermischen Seewind   bewundern und sich auf die Erlebnisse mit ihm vorfreuen.

Für Buhl begann die Regatta mit einem sieben und 20. Rang. Während für die Laser die erste Wettfahrt bei ablandigem Gradientwind aus Osten früh am Morgen gestartet wurde, mussten sich die Segler nach längerer Wartezeit auf dem Wasser auf die klassische Seabrezze aus Süden einstellen. Nach Buhls Strategie standen jedoch nicht die Wettfahrtresultate im Vordergrund, sondern das Exploren. Es galt beispielsweise, sie schräg anlaufende Welle auf den verschiedenen Kursen möglichst speedeffizient segeln und surfen zu lernen und die weite Palette der  großraumtaktischen Feinheiten so gut wie möglich zu erkunden.

Am zweiten Tag resultierte ein 15. und 28. Rang. Eine von Buhls Rückmeldung aus Perth lautete: „Start wieder rechts, aber die falsche Seite erwischt, kontinuierlicher Linksdreher (um 10 Grad). Aufholjagt nur bedingt geklappt.“

Der Durch-und-durch-Wettkämpfer ließ auch vermelden, was er als Antriebsmotor braucht: „Zudem brauche ich ein klares Ziel, um auch noch wirklich gut zu segeln. Das setzte ich mir heute auf  Top 10 am Ende der Regatta.“

Eine extreme Herausforderung, die nicht jeder Teilnehmer gleichermaßen zu überwinden hat oder gut bewältigen kann, war die sehr ungünstige Zeitverschiebung um 7 Stunden in die Zukunft. Man muss sich vorstellen, was dies faktisch bedeutet: Aufstehen nachts um 1:00 und um 3:00 bzw. meist 6:00 auf dem Meer draußen unter voller Konzentration und körperlicher Beanspruchung zum ersten Startschuss bereit. In dieser Zeit ist der Körper für gewöhnlich auf Regeneration programmiert. Buhl berichtete von Gefühlen der Müdigkeit und Ausgelaugtheit, die zu vielen kleinen Fehlerchen führten, die man sonst nicht machen würde.

Am dritten Tag – als ob Buhl sich den Erfolg einfach nur vorzunehmen braucht – schaffte er bei erstmals launischem Thermikwind die Plätze zehn und fünf. Buhl war beiläufig auf dem Weg zu seinem gesetzten Ziel. Es bleibt aber die Hauptaufgabe im Visier. Er teilt u. a. mit: „Der Wind kam trotz größerer Hitze (fast 40 °C) später und komischer Weise auch schwächer – sei aber üblich hier aufgrund der Lage des Hochdruckgebiets und des daraus resultierenden Gradientwindes.“
Nun sollte der Segler vom Alpsee den Beweis für den spät und beiläufig gesetzten Top Ten-Platz nicht mehr einbringen können. Der  Fremantle Doctor )* begann wegen aufziehender Bewölkung zu schwanken und kränkeln. Die drei letzten Wettfahrten kamen daher windbedingt leider nicht mehr zustande.

Buhl bliebt in der Gesamtwertung auf  dem ordentlichen Rang 25 stehen, unmittelbar vor seinem  Kollegen Malte Kamrath (Berlin). Ein sehr gutes Ergebnis erzielte der dritte deutsche Segler Simon Grotelüschen (Lübeck) mit einem siebten Rang.

Damit Perth die Weltreise rundum wert war, wurde über eine Woche noch intensives und aufschlussreiches Techniktraining sowie Trainingswettfahrten in  internationalen Trainingsgruppen angehängt – dies bei wieder hervorragenden Bedingungen.
Hierzu ein Auszug aus Philipps Mail: „…
Was mein Studium anbelangt, ist das so eine Sache. Ich habe mich jetzt dazu entschlossen, die  Studiumarbeiten auf zu Hause zu verschieben, weil nach einem so vollen Tagesprogramm eh nicht viel hängen bleibt und somit nur das schlechte Gewissen regieren würde. Ich erlebe noch ein paar Tage Sonne, Wind und Segelspaß pur, bevor ich wieder mit vielen neuen Erfahrungen zurück ins liebe kalte Allgäu komme,  um dort sowohl mein Studium als auch meine Fitness zu pflegen. …“
 

 

 

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)*   Die heutige angenehme Auslegung der althergebrachten Bezeichnung „Fremantle Doctor“ für den wegen seiner besonderen Eigenschaften einzigartige Seewind kommt daher, dass er von der nahe bei Perth liegenden Küstenstadt Fremantle herzukommen scheint und eine sehr wohltuende Absenkung der schier unerträglich heißen Landtemperaturen von bis über 40 °C mit sich bringt.  „Freo Doctor“ oder auch nur „Doctor“, wie die Super-Seabrezze abkürzend auch genannt wird, flaut nicht gegen Abend ab, sondern legt noch zu und weht teils stark bis in die späte Nacht hinein.

 

   
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