ISAF Sailing World Cup "Kieler Woche", Kiel / Ostsee, 2009 (Aktuelle Tagesberichte)

letzte große Test-  und Aufbaustation für Philipp Buhl vor den Highligts der Saison
Weltcup-Event "Kieler Woche", letzte große Test- und Aufbaustation für Philipp Buhl vor den Highligts der Saison. (Foto: Friedl Buhl)

Bombiger Beginn für Philipp Buhl.

Kiel wartet wieder mit der weltgrößten Regatta auf. Alle olympischen Klassen gehen in der ersten Zeithälfte der Kieler Woche über die Runden, danach folgen die anderen internationalen Klassen.

Was die Laser betrifft, bietet die Kieler Woche die deutsche Weltcup-Regatta und ist somit natürlich das mit Abstand ranghöchste Laser-Event hier zu Lande - für die deutschen Spitzensegler natürlich etwas ganz Besonderes. Schließlich findet das Geschehen vor der Haustüre des deutschen Olympia-Trainingsstützpunktes statt.
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Für den Laser-Spezialisten Philipp Buhl vom Alpsee ist das Kieler Groß-Event in zweifacher Hinsicht etwas Besonderes. Er wird insgeheim auch seinen norddeutschen Seglerkollegen gerne zeigen wollen, dass auch ein Bayer, einer aus der entgegengesetzten Ecke der Republik, einer, der als Kind zunächst die bayerischen Binnensee-Tücken gelernt hat und nicht zu jeder Zeit ein solch windreiches Seerevier mit all den exzellenten Möglichkeiten vor seiner Haus vorfand, vorne mitmischen kann.
In erster Linie stellt Kiel für Buhl eine weitere Möglichkeit des Fightens und Messens mit den weltbesten Athleten der Laser-Klasse dar. Kiel ist für den noch Juniorsegler aber auch ein letzter großer Wettkampftest vor den absoluten Highlights der Saison: JoEM und WM.
Hier kann er nochmals überprüfen, ob sich die Leistungsform auf dem richtigen Pfad entwickelt.

Die Wettervorhersagen vermuten für den ersten Tag mittleren bis kräftiger Wind mit Böen bis gut 6 Beaufort.
Zum ersten Start am Samstag, 20.06.09, 11:00 Uhr werden über 180 Laser erwartet.

(Kiel, 20./24.06.2009 (Text und Bilder: fb))

1. Wettfahrttag (Samstag): Qualifying Races 1 und 2
Über einen super ersten Tag kann sich Philipp Buhl freuen. Er trumpft mit den Plätzen 4 und 2 ordentlich auf und rangiert unter 153 Segler aus 32 Nationen in der Zwischenbilanz an sechster Position.


In der ersten Wettfahrt bei 2 – 3 Bft gelingt Buhl an der bevorzugten Startseite ein perfekter Start in der Polposition. Mit der richtigen Taktik ist er Schnellster auf der Startkreuz und hält auf dem Raumkurs sicher seine Führungsposition. Auf der Vorwindstrecke verliert Nachwuchssegler Buhl zwei Plätze an Olympiasieger Paul Goodison (England) und den österreichischen Laser-Star Andi Geritzer.
Buhl lässt den  Start aus Vorsicht defensiv verlaufen.Die zweite Kreuz bringt schwierige taktische Entscheidungen mit sich: Feldkontrolle oder 15°-Dreher sofort mitnehmen? Buhl verliert nochmals eine Position an einen Gegner, die den Winddreher besser oder mit mehr Risiko nutzen konnte. Im Ziel ist der Segler vom Alpsee als Vierter und verbuchte gleich zu Beginn eine hervorragende Leistung. Ein Wettfahrtsieg schien greifbar nahe.

In der Folgewettfahrt wehte der Wind durchschnittlich mit 3 Bft und verlangte gute taktische Entscheidungen aufgrund bleibender Winddreher. Zunächst bahnt sich während der heißen Startphase im Feldmittelbereich eine kritische Startsituation an. Buhl lässt den Start aus Vorsicht defensiv verlaufen. “Erstmal musste ich mich danach auf dem Gegenbug rechts raus freisegeln und entschied mich weiterhin für diese Seite, weil ich in der Ferne den besseren Wind sichtete.“ Die Rechnung geht auf: Trotz gravierendem Verluststart ca. Zehnter an der Luvtonne. Zum Vorwindkurs meinte Buhl „Den … habe ich dieses Mal einwandfrei hinbekommen. War im Gate etwa Vierter.“ Über die folgende zweite Kreuz verbessert er sich erneut. Er rundet als Zweiter und lässt sich diese Position über das letzte Kursdrittel nicht mehr streitig machen.

Philipp Buhl liegt gesamt auf Rang 6 und führt die Gruppe der deutschen Kollegen ebenso an wie die der Junioren international. Damit kann er den ersten Tag genüsslich ausklingen lassen und sich in Ruhe auf morgen regenerieren. Der Wind soll etwas weniger werden.

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2. Wettfahrttag (Sonntag): Qualifying Races (keine neuen Races)
Boote und SeglerBoote und Segler mussten / durften heute an Land bleiben. Der Wind war zu schwach und instabil. Für die ausgiebige Regenerierung war somit gesorgt. Aber das dicke Ende folgt, sowie zumindest ein Teil der Wettfahrten bei nächster Gelegenheit nachgeholt wird.
Für den morgigen Montag ist schönes Wetter mit wiederum leichtem Wind angesagt. Bleibt zu hoffen, dass er segelbar wird.

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3. Wettfahrttag (Montag): Qualifying (keine neuen Races)
Leider gibt es nichts Positiveres zu berichten als gestern: Zu wenig Wind, keine Wettfahrten. Mit herrlichem Sonneschein war zwar die wichtigste Vorraussetzung für eine schöne Seebreeze gegeben, aber der leichte Gradientwind kam für die Kieler Bucht aus der denkbar ungünstigsten Richtung und behinderte so die Entwicklung eines Thermikwindes.

So mussten heute in Kiel die Segler an einem zweiten Tag in Serie abwarten, hoffen und ihre Wettkampf-Form mit verschiedenen Methoden erhalten.
Wie man sieht, geschehen solche unangenehmen Phasen des Segelsports auch bei der größten Regatta der Welt bzw. an einem sonst so exzellenten Windrevier wie der Kieler Bucht. Für morgen, Dienstag, besteht mehr Hoffnung auf ordentlichen Wind.

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4. Wettfahrttag (Dienstag): Qualifying Races 4 bis 5
Wenigstens gab es in der Kieler Bucht nach zwei langen Wartetagen wieder segelbaren Wind, durchschnittlich um 2 bis 3 Beaufort.

Die Glanzleistung vom ersten Tag konnte Philipp Buhl heute am letzten Wettfahrttag leider nicht wiederholen. Die Starts, welche auf einem ganz schmalen Grat zwischen Top und Disqualifikation ablaufen, wollten nicht so richtig gelingen. In jedem dieser beiden Rennen holte Buhl den Startverlust wieder ein beachtliches Stück weit auf. Er belegte die Plätze 14 und 15. Keine schlechten Platzierungen, aber für Buhl mit seiner Fokusierung aufs Medal Race nicht gut genug, um am Ende zufrieden sein zu können.

Ein nicht untypischer Effekt stellte sich bei der dritten und insgesamt letzten Wettfahrt ein. Mit noch mehr Wagnis auf dem schalen Risikopfad passierte Buhl ein Frühstart, der Absturz auf der anderen Gratseite. Zahlreiche andere Segler wiederfuhr dasselbe Schicksal. Diese Disqualifikation konnte Buhl als schlechtestes Ergebnis streichen. Im Endergebnis lag er auf dem 20. Rang.
Unter über 150 Seglern aus über 30 Nationen ist dies für einen Nachwuchssegler ein recht respektables Ergebnis und weit mehr als gerade noch im grünen Bereich. Und wenn man schließlich noch betrachtet, dass er unter den Junioren das international zweitbeste Ergebnis erzielt hat, so spiegelt der 20. Rang sogar eine sehr beachtliche Leistung wieder.
Keiner segelt in seinem ersten Weltcupjahr auf Anhieb stabil in die Spitzengruppe.

In Hyeres ist dem noch jungen Nachwuchssegler vom Bayern Sailing Team der sensationelle Sprung ins Medal Race bereits gelungen. Die Teilnahme an diesem Topfinale der besten zehn bleibt zunächst weiterhin das Hauptziel für das Oberallgäuer Seglertalent.

Wie die Sieger der Kieler Woche heißen, wird sich erst morgen nach dem Medal Race zeigen. Bisher liegen wieder einmal Paul Goodison (England) mit einer überragenden Leistung vorne. Es folgen Bullot Mike (Neuseeland) und Nick Thompson (England).
Beste deutsche Segler sind Malte Kamrath (Berlin; 15.) vor Frithjof Schwerdt (Berlin; 18.) und Philipp Buhl (Sonthofen, 20.).

Philipp lässt vom Wettkampfort Kiel / Schilksee (Ostsee) alle seine Partner und Fördere, Fans und Gönner herzlich grüßen.


Das war's von Kiel.
Ihr Berichtverfasser
Friedl Buhl
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